Aufs Wesentliche reduziert
Covenant verbinden monotone Electro-Rhythmen
mit ausgefeiltem Gesang

Covenant

In jeder Musiksparte wird der jährliche Szeneliebling auserkoren. In der EBM-/Electro-Sparte geniessen diesen Status zur Zeit das schwedische Maennertrio Covenant. Von der Presse bejubelt und von den Fans gefeiert wurde das neue Album „United States Of Mind“ (Dependent/SPV).

Die Gruppenmitglieder von Covenant haben die unterschiedlichsten Berufe: Sänger Eskil Simonsson ist Physiker, Joakim Montelius Archäologe und Dritter im Bunde ist der Chemielaborant Clas Nachmanson. Was sie verbindet, ist ihre jahrelange Freundschaft und der Wille, rein elektronische Musik mit Anspruch zu produzieren. Als Inspirationsquellen werden hierzu Kraftwerk und Front 242 genannt. Das Charakteristikum ihrer Musik besteht aus der Verbindung von harten, monotonen Electro-Rhythmen mit ausgefeilten Gesangs- und Melodieelementen. Covenant verzichten darauf, ihre Stücke technisch zu überladen und reduzieren sie aufs Wesentliche. Der Grundgedanke des Albums spiegelt sich im Titel wieder: United States Of Mind – Die Vereinigung des Geistes. Die Schweden wollen Grenzen jeder Art zuallererst dort abbauen, wo jede Grenze ihren Ursprung hat: In den Köpfen der Menschen.

Covenant Im Gegensatz zu den Vorgängeralben „Sequenzer“ und „Europa“ wird dem Hörer eine grössere musikalische Vielfalt geboten. Allerdings bleiben ihre Clubhits „Figurehead“ und „Stalker“ unerreicht. Als Highlights sind das tanzbare „Dead Stars“ und das bisher innovativste Stück der Band „Helicopter“ zu nennen. Helicopter könnte gleichfalls neue Wege für die Zukunft von Covenant aufzeichnen.

Grenzen werden auch bei den Konzerten abgebaut. Standardmässig im Anzug gekleidet, absolvierten Covenant ihre Deutschland-Tour. Ihr optisches Erscheinungsbild mit Anzug und Schlips ist gerade für die Electro-/EBM-Szene eher untypisch. Doch als Liebling der Szene wird ihnen auch dieses Yuppie-Outfit verziehen. Auch wenn die Musik zur Zeit ein wenig durch die Berichterstattung der Independent-Presse überbewertet wird – Charisma haben die Schweden allemal.



(Maik Heinsohn 04/2000)

www.dependent.de

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