Klangteppich mit
ethnischen Elementen

Bauhaus-Sänger Peter Murphy geht solo

Peter Murphy


Die Musikgruppe Bauhaus war zu Beginn der Achtziger Jahre einer der Prototypen der Art-Rock und Gothic-Musik. Deren Ex-Frontmann Peter Murphy bringt jetzt nach längerer Schaffenspause und der Reunion von Bauhaus sein Soloalbum „Dust“ heraus.

Mitte der Neunziger hatten fernöstliche Einflüsse in der Musik von Murphy zusehends zugenommen, was nicht zuletzt auf seine Heirat mit einer Türkin und die Verlegung seines Wohnsitzes in die Türkei zurückzuführen ist. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sein neues Album „Dust“ sowohl von der türkischen Kultur, als auch von fernöstlichen Instrumenten geprägt wird. Zudem fand er in dem türkischen Musiker Mercan Dede den idealen Co-Produzenten und Mitmusiker, um seine musikalischen Gedanken, die er bereits seit langer Zeit mit sich herumgetragen hat, adäquat umzusetzen.
„Dust“ ist ein kulturübergreifendem Hörerlebnis geworden, auf dem sowohl moderne westliche als auch traditionelle fernöstliche Musikelemente verarbeitet wurden. Exotische, traditionelle Instrumente wurden sparsam und dezent in fließende, formlos erscheinende Klangteppiche eingewebt. Getragen wird die spirituelle Stimmung des Albums durch die beschwörende, klagende Stimme Murphys und den meditativ eingesetzten ethnischen Elementen.
„Dust“ ist ein intimes, anspruchsvolles Album, auf das sich der Hörer einlassen und in das er sich reinhören muss, um die Tiefe zu erkennen. Für oberflächliches Nebenbeihören eignet sich dieses Album nicht, aber das hätte man wohl von einem kompromisslosen Exzentriker wie Peter Murphy auch nicht erwartet.



(Maik Heinsohn 05/2002)

www.petermurphy.org

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