Ein Bonbon für die Electro-Fans
Project Pitchfork und Covenant live in Bremen
Ein ganz besonderes Bonbon für den Liebhaber elektronischer Musik konnte man sich am Samstag im prall gefüllten Tivoli in Bremen auf dem Gaumen zergehen lassen:
Project Pitchfork bestritten ihren Tourauftakt zu ihrem letzten Erfolgsalbum "Eon:Eon" und im Vorprogramm spielten Covenant, die heimlichen Szenelieblinge aus Schweden.
Monotone, krachige Technobeats gepaart mit klarem, melodioesem Gesang und eingängigen Synthieklängen sind das Markenzeichen von Covenant. Die drei Musiker aus Schweden traten standardmäßig in ihren geschniegelten schwarzen Anzügen und weißen Hemden mit Schlips auf. Ihr Auftritt war kurz, allerdings konnten sie auf ganzer Linie überzeugen und waren somit ein gelungener Aufheizer für den Haupt-Act des Abends.
Nach einer recht kurzen Umbauphase betraten die Pitchies in gewohnter Kriegsbemalung die Bühne. Da genug eingefleischte Fans aus dem gesamten norddeutschen Raum angereist waren, war die gute Laune und Partystimmung vorprogrammiert. Zu hören gab es eine ausgewogene Mischung von Songs aus der mittlerweile 10-jährigen Bandgeschichte und dem neuen Album. Jürgen Jansen, der bereits seit langem als inoffizielles Mitglied von Project Pitchfork gilt, gehört neben dem Schlagzeuger Jens Schrader nun offiziell zum Line-Up des Hamburger Quartetts. Diese Rollenteilung bei den Konzerten ermöglicht den Urmitgliedern Peter Spilles und Dirk Scheuber sich auf der Bühne so richtig auszuleben. Das Publikum mit Wasser zu bespritzen und der obligatorische Zungenkuß zwischen den beiden gehört ebenso zum Repertoire, wie die verschmierte Körperbemalung. Zur obligatorischen Bühnengestaltung gehört auch der technische Musikmaschinenpark. Türme von Samplern, Effektgeräten und diversen elektronischen Klangerzeugern zieren den hinteren Teil der Bühne und erinnern an die Auftritte von Kraftwerk. Musikalisch sind Project Pitchfork auf Eon:Eon ihrer Linie treu geblieben. Eingehende Melodien werden eingebettet in einen harten Electrosound und den rauhen Gesangsstil von Peter. Das neue Album beinhaltet mit den Stücken "Hunted", "Karma Monster" und vor allem "I live your dream" gleich mehrere hitverdächtige Songs. Vorab ausgekoppelt hatten sie allerdings die eher sperrigen, gewöhnungsbedürftigen Singles Steelrose und Carnival. Project Pitchfork haben sich im Musikzirkus eine Ausnahmestellung erspielt, ohne dabei an Identität und Originellität einzubüßen.
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