Mit Flammenwerfer und riesiger Gebärmutter

Rammstein mit noch mehr Bombast in Hamburg

Rammstein im Fötus-Look

Die Mutterschaftspause ist vorüber und Rammstein melden sich mit ihrem neuen Album "Mutter" und einer spektakulären Bühnenshow bei ihren deutschen Fans zurück.

Sowohl das Album als auch die Live-Performance provoziert und fasziniert zugleich: Eine Musikshow mit bombastischem Klamauk, das Musical für die härteren Gesellschaftsschichten.
Wer Rammstein an ihren musikalischen Qualitäten messen will, hat das Gesamtkonzept nicht verstanden. Rammstein wollen provozieren, lieben das große Spektakel und die großen, plakativen Gesten. Was Marilyn Manson für Amerika darstellt, symbolisiert der Musikzirkus Rammstein für Deutschland. Rockmusik vorgetragen mit statisch ausharrenden Musikern und einer aus jeder Disco bekannten Lichtshow sind den Rockveteranen vorbehalten. Heute muß es Krachen, Blitzen und Schockieren. Und dies tut es bei Rammstein auch.

Getreu dem Albumtitel "Mutter" beginnt die Show mit der Geburt der Musiker aus einer überdimensionalen Gebärmutter. Gegenüber der letzten Deutschland-Tour wurden die Feuerspielereien von Sänger Till Lindemann noch einmal übertroffen. Diesmal betrat er die Bühne mit einem vor das Gesicht geschnallten Flammenwerfer, den er dann auch ausgiebig benutzte.
Im ersten Teil der Show waren vornehmlich Stücke des neuen Albums zu hören, wobei lediglich bei den ersten beiden Singles "Sonne" und "Links 2-3-4" der Funke beim Publikum so richtig übersprang. Anders war dies bei den nachfolgenden Stücken der Vorgänger-Alben "Herzeleid" und "Sehnsucht", die das Publikum zum Toben brachten.
Beim zweiten Teil der Show fiel der Vorhang im hinteren Teil der Bühne und gab den Blick auf eine monumentale Lichtwand aus Leuchtstoffröhren frei. Neben der kraftvollen, harten Musik ließ diese kalte, futuristische Bühnengestaltung die Show noch gewaltiger erscheinen.

Wenn man die musikalischen Qualitäten nicht zu sehr überbewertet, lohnt sich ein Konzertbesuch von Rammstein auf jeden Fall.
Vorausgesetzt der Besucher ist kein Mutter-Söhnchen.



(Maik Heinsohn 05/2001)

www.rammstein.com

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